Ort: Die Laube im Prinzessinnengarten Kreuzberg ● Moritzplatz / Prinzenstraße 35-38 ● Berlin
Zeit: 18:00 Uhr
Die Schriften Gustav Landauers, der nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik brutal ermordet wurde, haben in den 1920er Jahren eine Reihe ländlicher Siedlungsprojekte inspiriert. Sie strebten ein Leben in Gerechtigkeit, Kultur und freudiger Arbeit an. Schon früh hatte Landauer aber auch auf die Grenzen solcher Initiativen hingewiesen, insbesondere wenn sie auf dem käuflichen Erwerb von Grund und Boden basieren. »Um den Kampf gegen das Bodeneigentum kommen die Sozialisten nicht herum«, stellte er entsprechend bereits in seinem »Aufruf zum Sozialismus« (1911) fest, denn aus »dem Bodeneigentum und seinem Korrelat, der Bodenlosigkeit, entsteht die Sklaverei, die Hörigkeit, der Tribut, die Pacht, der Zins, das Proletariat«. Jan Rolletschek geht anhand der Lektüre ausgewählter Texte Landauers der Frage nach, ob wirkliche Demokratie im Sinne kollektiver Selbstbestimmung und ebenso die Beantwortung der sozial-ökologischen Frage nur dann denkbar sind, wenn wir gleichzeitig auch die Bodenfrage lösen.
Vortrag und Diskussion. Eine Veranstaltung im Rahmen der Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg.