Mittwoch, 13. Dezember 2017, 19:00 bis 21:00 Uhr
Referentinnen: Dr. phil. Maurice Schuhmann
Um 1816/17 verfasste der französische Sozialist Charles Fourier eine aufsehenerregende und provokante Schrift – « Le nouveau monde amoureux » –, die selbst seinen Anhänger*innen zu provokant für eine Veröffentlichung erschien. Erst 1967 – passend zum Boom der freien Liebe – erschien jenes Werk, welches jenen Begriff begründete.
Fourier zeigt sich darin inspiriert von den Schriften seines Landsmannes Marquis de Sade als eines Vordenkers und –kämpfers der befreiten Sexualität. In Fouriers Weltsicht haben alle Formen der menschlichen Sexualität – selbst jene, die bereits zu seiner Zeit und z.T. bis heute pathologisiert werden (Homosexualität, Voyeurismus, Fetischismus, Sadomasochismus) – einen Platz. Er wehrte sich gegen eine Verdammung derselben und verteidigte sie als naturgegeben.
Anlässlich des 200. Jahrestages der Entstehung und dem 50. Jahrestag der (unzensierten) Publikation von « Le nouveau monde amoreux » würdigt der Politikwissenschaftler Maurice Schuhmann Charles Fourier unter dem Aspekt der Befreiung der Liebe und der Sexualität.
Ort: BAIZ ● Schönhauser Allee 26A ● 10435 Berlin - Prenzlauer Berg