Freitag, 13. Mai 2022 ● 19:00 Uhr
Im zweiten Vortrag der Reihe vague_ip spricht Anatole Lucet über die politische Theorie Gustav Landauers und dessen demokratischen Sozialismus beziehungsweise Anarchismus. Es geht dabei um die emanzipatorische Rolle von Sprache und Sprachkritik und Mystik, von Literatur und Dichtung und Musik, in Gustav Landauers Theorien und darüber, was nun eigentlich in diesem Zusammenhang mit „mystischem Anarchismus“ gemeint ist. Neben einer Einführung in das Leben und Arbeiten Gustav Landauers, sprechen wir darüber, weshalb Gustav Landauers Theorien heute erneut ein größeres Interesse erfahren und welches Potential sich daraus noch immer für die Kunst ergibt, auf dem Weg zum guten freudigen Leben.
Gustav Landauer (1870-1919) war Schriftsteller und Philosoph. Auf Bitten von Kurt Eisner und Erich Mühsam kam Gustav Landauer im November 1918 nach München und wurde im April 1919 „Kultusminister“ der ersten Münchner Räterepublik.
Anatole Lucet arbeitet im Bereich der politischen Philosophie unter anderem zur Rolle der Utopie, zu Theorie und Praxis der Befreiung und zum emanzipatorischen Potential der Erziehung. Nach seinem Bachelor of Arts in Politics, Philosophy and Economics in Europe (University of Kent / Sciences Po Lille) studierte er Philosophie und Philosophiegeschichte an der École normale supérieure de Lyon. Im Anschluss an seine Promotionsarbeit „Gemeinschaft und Revolution bei Gustav Landauer" übersetzte er zusammen mit Jean-Christophe Angaut eines der wichtigsten Werke Gustav Landauers, den „Aufruf zum Sozialismus“ (1911) ins Französische.
Ort: LOTHRINGER13_LOKAL ● Lothringer Str. 13 ● 81667 München