Band 1: 1926 - 1928
Band 2: 1929 - 1933
Broschüren, Band 1: 64 Seiten, 1.Auflage, Mai 2023, Band 2: 64 Seiten, 1.Auflage, Mai 2023.
Zur Mühsam-Ausstellung im Mai 2023 im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin stellt die Gustav Landauer Initiative die Erstedition der Notizbücher von Erich Mühsam in zwei Broschüren vor. Die Einträge belegen eindrucksvoll die politischen und künstlerischen Aktivitäten des Schriftstellers in der Zeit zwischen 1926 und 1933, in der er keine Tagebücher führte.
Bislang fehlen detaillierte Darstellungen über das Leben und die politischen Aktivitäten Erich Mühsams in der Zeit zwischen seiner Entlassung aus der Festungshaft in Bayern Ende Dezember 1924 und seiner Ermordung im KZ Oranienburg 1934. Einen wichtigen Einblick ermöglichen die Eintragungen in seine Notizbücher, von denen die Akademie der Künste Berlin nach Zenzl Mühsams Rückkehr aus der Sowjetunion Kopien erhielt.
In zwei Broschüren werden nun die Transkripte nach intensiven und langwierigen Recherchen von der Gustav Landauer Initiative veröffentlicht. Erstmals werden Mühsams Reisen, Vorträge und persönliche Kontakte in den letzten zehn Jahren seines Lebens nachvollziehbar. Die Ausgabe soll auch zu neuen Forschungen über das Leben Erich Mühsams motivieren, um die noch bestehenden Lücken zu schließen. Es lassen sich nun viele neue Anhaltspunkte finden, um z. B. in lokalen Archiven seiner Reiseorte über seine Vorträge oder bislang unbekannte persönliche Kontakte zu recherchieren.
Allerdings hatte Mühsam manche Eintragungen oft flüchtig und mit schwer deutbaren Abkürzungen vorgenommen, bei einer ohnehin schwer lesbaren Handschrift. Dies dürfte der Grund sein, warum nur so wenige Angaben aus den Notizbüchern bislang veröffentlicht wurden. Die nicht lesbaren Passagen wurden dennoch in die Ausgabe aufgenommen, so dass Forschende die Möglichkeit einer eigenen Deutung erhalten. Die Edition wurde mit einigen weniger bekannten Artikeln von Mühsam und Veranstaltungsankündigungen zu seinen Vorträgen ergänzt, vor allem aus den bislang kaum ausgewerteten „Mitteilungen der Arbeitsbörse Groß-Berlin der Freien Arbeiter Union Deutschlands“ (FAUD). Sie belegen das herausragende Engagement Mühsams im Rahmen der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaftsarbeit in Berlin. Somit wird das Bild von Mühsams politischen Aktivitäten korrigiert werden müssen. Nach einer vorwiegend von der Mitarbeit in der Roten Hilfe bestimmten Periode zwischen 1925 und 1927 folgte zwischen 1928 und 1930 eine intensive Vortragstätigkeit für die FAUD und die ihr angegliederten Organisationen.
Bitte nutzen Sie für die Bestellungen unser Kontaktformular und vergessen Sie bitte nicht uns Ihre Adresse mitzuteilen.